Deutsche Ferienstraße – Prolog
Die Wiederentdeckung der deutschen “Route 66”
Ich habe schon oft von dieser verschollenen Ferienstraße gehört. Und sie hat mich schon immer fasziniert. In den 60er Jahren wurde sie eröffnet. Und irgendwann ist sie wieder verschwunden. Entweder, weil man auf der Autobahn schneller von Nord nach Süd oder umgekehrt fahren kann, oder weil sie in immer kleinere Abschnitte zerstückelt wurde (Deutsche Mühlenstraße, Deutsche Burgenstraße, Deutsche Fachwerkstraße und, und, und).
Wochenlang habe ich nach der Originalroute gesucht. Es soll auch einen gedruckten Führer gegeben haben. Aber der ist nicht einmal mehr antiquarisch erhältlich. Aber in einem Internetshop, der alte Bücher aus aufgelösten Bibliotheken verkauft, habe ich einen Bildband aus einem ehemaligen Bundeswehrarchiv entdeckt, in dem die Route gut zu erkennen ist. Ein schwerer Bildband mit vergilbten Seiten und schönen Schwarzweißfotos. Und schon so staubig, dass ich nach jedem Umblättern schwarze Finger bekomme!
Vom Chiemgau durch das Inn-, Altmühl- und Neckartal in den Odenwald. Und von dort durch den Spessart, den Harz, die Lüneburger Heide bis zur Ostsee. Die Route führt um die damalige DDR herum. Da die Route von den Alpen ans Meer führt, endet sie auch nicht in Flensburg, sondern in Puttgarden.