Route Nationale 10,  Route Nationale 12,  Route Nationale 20,  Route Nationale 7

Route Nationale 12 – Von Paris nach Brest

4.9
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Ich habe eine neue Leidenschaft. Ich “sammle” Nationalstraßen. Französische Nationalstraßen. Ich folge ihnen und versuche, die manchmal längst verschwundenen Strecken, ihre Besonderheiten und ihre Veränderungen zu “erfahren” und zu erleben.

Ich tauche ein in die Geschichten und Erzählungen über diese Verbindungen zwischen Orten, die für manche mehr waren als nur Kilometer aus Schotter oder Asphalt. Wie zum Beispiel für Victor Hugo. Der 19-jährige kommt zu Fuß aus Paris, um in Dreux seine Verlobte Adèle zu suchen, die seine Familie von ihm fernhalten will.

Es ist auch ein Teil der Geschichte Frankreichs die sich auf dieser Straße ereignet hat. Exodus während der Besatzung, dann die Befreiung der Hauptstadt.

Die Normandie berührend, die Perche und die zentralen Regionen des Landes überfliegend, führt die historische Nationalstraße 12 in das Land der Menhire … buchstäblich das Ende der Welt! Von Paris bis zum Finistère sind es 618 Kilometer.

Karte Route Nationale 12
Karte Route Nationale 12

Wie alle Nationalstraßen in Frankreich hat auch die RN12 ihren Ursprung auf dem Platz vor der Kathedrale Notre-Dame de Paris. Wo sonst? Bien sûr! Ein Schild auf dem Boden markiert den Nullpunkt der wichtigsten französischen Nationalstraßen. Leider trampeln die Touristenhorden darüber hinweg, so dass er viel zu wenig beachtet wird. Aber die Markierung ist auch recht klein und daher leicht zu übersehen.

Route Nationale 12
Paris – Point Zero © Wikipedia
Paris – Point Zero © Wikipedia

Wenn man genau recherchiert beginnt die RN12 eigentlich erst kurz nach Paris, da sie bis zur Abzweigung Trappes der Route Nationale 10 folgt. Wie auch immer … ich beginne meine Reise in Paris, verlasse den “Boulevard Périphérique” (eine 8-spurige Ringautobahn, welche die 20 Arrondissements der französischen Hauptstadt komplett umschließt) an der Porte Saint-Cloud, nachdem ich, wie in Paris üblich, erst einmal im Stau stehe.

Die Streckenführung der N12 wurde mehrfach geändert. Vierspurige, standardisierte und seelenlose Ausbauten wurden installiert, die Straße wurde mehrfach zu verschiedenen Departementstraßen herabgestuft und wieder zur Nationalstraße aufgewertet. Ich folge (soweit noch möglich) der Strecke von 1963, aus diesem Jahr stammt meine antiquarisch erworbene Michelin-Straßenkarte). Die Nationalstraße 12 ist immer noch die Hauptverkehrsader, welche die Bretagne zwischen Brest und Rennes mit Paris verbindet.

In den 1960er Jahren, mit Beginn des bezahlten Jahresurlaubs in Frankreich, wurde die N12 zur Ferienroute in die Bretagne. Pünktlich am 14. Juli machten sich Abertausende aus dem Großraum Paris auf den Weg in den Westen. Noch heute spürt man die Aufbruchstimmung, wenn es damals fast immer mit dem Auto, am liebsten mit den legendären 2 CV oder den Renault 4, 6 oder 8, gen Westen ging. Und mit dem Picknick am Wegesrand (das die Franzosen bis heute lieben).

Und was ist aus der Nationalstraße 12 geworden? Ein Stückwerk, unterbrochen von Dutzenden von Umbenennungen in Departementstraßen, manchmal mit Fortführung der «12», z.B. «D 712», «D 912», «DN 12».

Ist es noch interessant, diese französische Nationalstraße zu befahren? Ja, unbedingt, bevor alles verschwindet! Ich mache mich auf den Weg!

Paris - Sacré-Cœur
Paris – Sacré-Cœur

Nur die RN10 führt direkt in das Zentrum von Versailles, ich umkurve auf der RN12 die Stadt mit dem weltbekannten Schloss. Tatsächlich murrten die Einwohner von Versailles schon1663: “Der König hat die Fläche des Parks vergrößert, die Hauptstraße in die Bretagne, die Normandie, das Poitou, und die Touraine wurde vor Ort umgeleitet, die Hoteliers und Gastwirte würden ihres Profits beraubt, den sie mit den Reisenden gemacht hätten!”

Bei Houdan verlasse ich die vierspurige N12 und wechsle auf die alte Nationalstraße (hier D912). Das Sträßchen ist schmal, seitlich wuchert schon das Gras über den Asphalt. Auf den Wiesen liegt der Frühling, frisches Grün soweit das Auge reicht. Ein paar hübsche, hellbraun gefleckte Kühe schauen mich verwundert an. Hier kommt wohl nicht mehr so oft jemand vorbei.

Houdan war einmal wichtiger Zwischenstopp auf dem Weg nach Westen, wie die authentischen Fachwerkfassaden der alten Gasthöfe aus dem 17./18. Jahrhundert bezeugen. Und wer an einem Freitagmorgen hier vorbeikommt, kann einen hübschen kleinen Bauernmarkt besuchen.

Houdan
Houdan

Nur wenige Kilometer auf der D912 und ich bin in Dreux. Das hübsche, aber verschlafene Städtchen liegt am Zusammenfluss von Blaise, Avre und Eure. Ein Bummel durch den Ort ist schnell gemacht, eine hübsche Fußgängerzone, ein paar kleine Cafés, ein kleiner Marktplatz … und das war’s. Hier steht auch der weithin sichtbare Glockenturm der Stadt, der Beffroi.

Historisch gesehen wechselte die Stadt zwischen Frankreich, England und dem Herzogtum Bretagne. Erst die Heirat von Anne de Bretagne mit Ludwig XII. verankerte die Stadt und die Region fest in Frankreich.

Dreux - Beffroi
Dreux – Beffroi
Dreux
Dreux
Dreux
Dreux

Das bedeutendste Bauwerk von Dreux ist jedoch die Chapelle Royale. Die Chapelle Royale de Dreux, auch Chapelle Royale Saint-Louis genannt, ist ein Mausoleum, das ab 1816 im Auftrag von Madame d’Orléans als Familiengrabstätte in Dreux errichtet wurde. Mehrere Mitglieder der französischen Königsfamilie sind in der Chapelle Royale Saint-Louis begraben.

Dreux - La Chapelle Royale de Dreux
Dreux – La Chapelle Royale de Dreux

In einem Dokument des Fremdenverkehrsamtes von Dreux aus dem Jahr 1939 heißt es: “80 km von Paris entfernt, an der malerischen Straße in die Bretagne, ist Dreux ein interessanter Zwischenstopp für Reisende aus Paris, die den Mont-Saint-Michel besuchen wollen. Das Straßennetz ist sorgfältig gepflegt und fast vollständig asphaltiert”.

Zwischen Dreux und Verneuil-sur-Avre ist von der alten N12 nichts mehr zu sehen. Die vierspurige Straße führt schnurgerade nach Westen. Aber durch eine bezaubernde Landschaft. Sanfte Hügel mit frühlingsgrünem Gras, riesige goldene Rapsfelder, darüber ein graublauer Aprilhimmel mit rasenden Wolken. Wunderschön!

Verneuil-sur-Avre, Landschaft, Rapsfeld, Himmel
bei Verneuil-sur-Avre

Verneuil-sur-Avre ist eine typische französische Provinzstadt. Ein schöner mittelalterlicher Ort mit viel Charme. Und ich bin in der Normandie. Ich wusste gar nicht, dass sie sich so weit nach Süden und Osten erstreckt. Schon die Römer waren hier. Und der Vorgänger der Route Nationale 12 war die Römerstraße in das Gebiet der immer aufständischen Gallier! Es macht Spaß, durch die Straßen, Gassen und Stadtviertel zu schlendern, in einem Café habe ich den ersten Cidre getrunken.

Verneuil-sur-Avre
Verneuil-sur-Avre

Der hohe Turm der Kirche Sainte-Madeleine von Verneuil-sur-Avre ist aus mehreren Kilometern Entfernung sichtbar. Der Turm wurde Ende des 15. Jahrhunderts erbaut und erreichte damals eine Höhe von etwa 15 Metern (heute sind es 56 Meter). Der Turm kann bestiegen werden. Von oben kann man auf fünf Jahrhunderte Stadtgeschichte herunter blicken.

Verneuil-sur-Avre - Église Sainte-Madeleine
Verneuil-sur-Avre – Église Sainte-Madeleine
Verneuil-sur-Avre - Église Sainte-Madeleine
Verneuil-sur-Avre – Église Sainte-Madeleine

Von der Kirche St. Jean sind leider nur noch Ruinen erhalten. Sie wurde 1944 bei Bombenangriffen weitgehend zerstört.

Verneuil-sur-Avre – Ancienne Église St Jean

Die Patisserie “Aux Délices de la Tour” bietet eine Spezialität des Hauses an: Pralinen mit Mandelsplittern. Eine Delikatesse, die man sich nicht entgehen lassen sollte! Ich muss davor warnen, diesen Laden zu betreten…

Und trotz des Aprilwetters mit Regen und Hagel, aber auch viel Sonne, sitze ich warm eingepackt in einem Straßencafé, trinke einen “Noisette”, beobachte und genieße das typisch französische Treiben um mich herum. Es geht mir gut …

Verneuil-sur-Avre
bei Verneuil-sur-Avre

Hinter Verneuil-sur-Avre ist die alte Route Nationale 12 nicht mehr zu finden. Eine vierspurige Schnellstraße führt nach Westen. Dafür ist die Landschaft grandios. Ich fahre durch eine Gegend der Komplementärfarben! Frisches, dunkles Grün der Wiesen, goldgelbe Rapsfelder, blauer Himmel, weiße Wolken. Es ist wunderschön!

Vor den Toren der Bretagne liegt das Städtchen Mayenne. Ein unspektakulärer Ort, klein, aber fein. Vor der Kathedrale ist heute Wochenmarkt und es gibt viel zu sehen und zu beobachten. Viele Häuser sind noch mit Holzschindeln gedeckt … so kenne ich das aus dem Schwarzwald.

Mayenne
Mayenne
Mayenne
Mayenne

Fougères ist nur wenige Kilometer entfernt. Seit zwei Tagen sitze ich hier fest. Dauerregen, manchmal Hagel, eisiger Wind, Sturmböen. Immerhin ist der Stellplatz einigermaßen akzeptabel. In der Nähe gibt es eine kleine Brasserie und eine Bäckerei, wo ich mich kulinarisch über Wasser halten kann. Sonst wäre es deprimierend und trostlos. Und dann, am dritten Tag, ist das schlechte Wetter vorbei. Blauer Himmel bis zum Horizont.

Die Oberstadt von Fougères liegt auf einem Felsvorsprung über dem Fluss Nançon. Am Fuße dieses Felsens liegt die Burg aus dem 12. Jahrhundert, die als größte mittelalterliche Festung Europas gilt. Dieses Bollwerk war an dieser Stelle von strategischer Bedeutung, denn hier verlief die Grenze zwischen der Bretagne und dem Gebiet der französischen Krone. Die ab 1024 erbaute Stadtfestung ist eine der imposantesten französischen Festungen und erstreckt sich über eine Fläche von zwei Hektar. Eine ganze Garnison konnte sich bei Gefahr in das Innere der Festung zurückziehen. Die ersten Wohnhäuser wurden am Fuße der Festung errichtet, damit die Bevölkerung im Falle eines Angriffs schnell Zuflucht finden konnte.

Fougères
Fougères
Fougères
Fougères
Fougères
Fougères

Fougères wurde Anfang 1944 von den Engländern und Amerikanern schwer bombardiert und fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht. Das Stadtbild ist daher leider nicht mehr so mittelalterlich wie die Umgebung der Burg.

Fougères
Fougères – Stadtgarten

Ich habe mich schweren Herzens entschlossen, nicht nach Rennes zu fahren. Leider sind dort in den nächsten Tagen schwere Ausschreitungen zu befürchten (Monsieur Macron hat beschlossen, das Rentenalter der Franzosen von 62 auf 64 Jahre anzuheben), der Mob ist wieder aktiv. Ich unterstütze jede gewaltfreie Demonstration, für oder gegen was auch immer. Dass dabei, wie gestern Abend, mehrere Autos angezündet werden, ist der Sache nicht dienlich. Meine Stellplatznachbarn haben mich eindringlich davor gewarnt, nach Rennes zu fahren.

Abgesehen davon habe ich schon mehrfach versucht, mich dieser Stadt touristisch zu nähern, immer mit mäßigem Erfolg. So hält sich mein Bedauern in Grenzen.

Rennes – ©ykaiavu

Ich habe das Meer erreicht! In Saint-Brieuc erreicht die Route Nationale 12 bei Kilometer 416 die Hauptstadt der Côtes d’Armor. Rund um die Kathedrale Saint-Etienne stehen die Fachwerkhäuser der Rue Fardel und des Place Louis Guilloux. Sie stammen zum Teil noch aus dem 15. Jahrhundert.

Wo die Landspitze „Pointe des Roseliers“ ins Meer ragt, erstreckt sich die Bucht von Saint-Brieuc bis zum Hafen von Le Légué, der zugleich das Tor zur Altstadt von Saint-Brieuc ist. Doch bis zur Stadt, die hoch oben auf einem Felsplateau liegt, geht es fast 100 Meter steil bergauf.

Saint-Brieuc
Saint-Brieuc
Saint-Brieuc

Saint-Brieuc wird von zwei Tälern durchzogen, in denen die Flüsse Gouët und Gouédic fließen. Dies erforderte den Bau mehrerer Brücken, insbesondere der beiden Viadukte der Nationalstraße 12.

© Base de données et galerie internationale d’ouvrages d’art et du génie civil

Als ich von meinem Stadtrundgang zum Wohnmobil zurückkehre, stelle ich fest, dass ich in der Nähe mehrerer abgefackelter Mülltonnen geparkt habe. Hätte ich das vorher gesehen, hätte ich mir sicher einen anderen Parkplatz gesucht. Scheint eine ziemlich übles Viertel zu sein.

Bucht von Saint-Brieuc

Von Saint-Brieuc bis Guingamp ist die RN12 eine vierspurige Autobahn. Die “alte” Nationalstraße verläuft jedoch mehr oder weniger parallel als D712. Eine kleine, schmale Straße, die kaum noch befahren wird. Eingerahmt von saftigen Wiesen oder leuchtenden Rapsblütenfeldern. Im Frühling ist es hier wunderschön.

Ich höre alte französische Lieder. Jacques Dutronc, Michel Polnareff, France Gall, Jacques Brel oder Charles Aznavour. Lieder, die ich kenne, seit ich Ende der 60er Jahre als Austauschschüler in Frankreich war. Ich fühle mich wie 17! Na ja…

Mein Spaziergang durch die Straßen von Guingamp führt mich ins Mittelalter und in die Renaissance. Im Gegensatz zu den Küstenorten sind die Touristenströme in Guingamp überschaubar, obwohl es nur etwa 30 Autominuten von der Küste entfernt liegt. Der charmante Ort selbst geizt zwar mit den ganz großen Sehenswürdigkeiten, aber Guingamp ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Guingamp
Guingamp – Basilique Notre-Dame-de-Bon-Secours
Guingamps

Auf dem Weg nach Morlaix wechsle ich wieder auf die D712, die “alte Nationale 12”. Ich höre Musik: französische Chansons. Der Tempomat ist auf 60 km/h eingestellt (was niemanden stört, da ich praktisch allein auf der Straße bin). So fahre ich durch mein geliebtes Frankreich mit seinen kleinen Weilern, Dörfern und Städten und grandiosen Landschaften. Aber die Bewohner sind sicher froh, dass der Verkehr ein paar hundert Meter weiter auf der vierspurigen N12 und nicht mehr mitten durchs Dorf rauscht.

Und dann ist da noch eine der alten Fernfahrerraststätten “Resto-Routier”, erstaunlicherweise an der alten Nationalstraße und nicht an der Autobahn. Es ist kurz vor Mittag, der Parkplatz ist schon fast voll mit 40-Tonnern. Ich lasse mir die Gelegenheit nicht entgehen, günstig zu Mittag zu essen. Es gibt ein komplettes Menü mit Wein und Kaffee. Alles inklusive.

Und so sitze ich an einem Tisch mit acht sehr kräftigen Fernfahrern, keiner der riesen Kerle sagt etwas. Nur ein kurzes “Bonjour” und “Bon appétit”. Etwas schüchtern sitze ich dazwischen. Auf Tuchfühlung. Als ich gehe, wünsche ich allen noch “Bonne Route”, die Köpfe gehen hoch, wer ist hier der Störenfried, der die Ruhe stört! Übrigens: Keiner der Fernfahrer hat auch nur einen Schluck Alkohol zum Essen getrunken!

Das Stadtbild von Morlaix wird von einem 292 m langen und 62 m hohen Viadukt geprägt. Seit über 150 Jahren ist dieses Kunstwerk das Wahrzeichen der Stadt. Heute überquert der TGV von Paris nach Brest das Bauwerk. Die Venelle aux Prêtres führt zur ersten Etage des Viadukts. Auf einer Zwischenebene des Bauwerks kann man spazieren gehen. Der Blick auf den Hafen, das Stadtzentrum und die Dächer von Morlaix ist atemberaubend. Um dorthin zu gelangen, ist allerdings ein schweißtreibender Aufstieg über viele Gassen und Treppen notwendig.

Morlaix
Morlaix
Morlaix
Morlaix – Fußgängerweg Viadukt

Bei meinem Stadtrundgang entdecke ich die in der Bretagne einzigartigen “Maisons à Pondalez” mit ihren Kamineinfassungen und Wendeltreppen. Und in der Nachbarschaft die schönen Stadthäuser aus Schiefer und Granit.

Morlaix
Morlaix – Église Saint-Melaine – Saint-Mathieu
Morlaix
bei Landivisiau

Brest, die Hauptstadt des Départements Finistère, hat im Zweiten Weltkrieg besonders gelitten. Die gesamte Altstadt wurde während einer 43-tägigen Belagerung zwischen dem 7. August und dem 18. September 1944 zerstört. Der Beschuss durch die alliierten Armeen und die deutsche Zerstörung legten Hunderte von Gebäuden und Hafenanlagen in Schutt und Asche.

Fassadenwerbung bei Brest

Nach den verheerenden Bombenangriffen wurden die alten Gebäude überwiegend durch Neubauten ersetzt, was Brest das Image einer seelenlosen Stadt vom Reißbrett verlieh. So etwas wie eine “Altstadt” gibt es in Brest leider nicht mehr.

Brest – Innenstadt

Die Lebensader von Brest ist eine unglaublich lange Hauptstraße – eine breite, kilometerlange Fußgängerzone mit Grünstreifen und Straßenbahnschienen. Und sehr attraktiven Geschäften, Boutiquen und Restaurants. Für mich neben dem Château das Sehenswerteste der Stadt. Und natürlich der Blick auf den Hafen, den zweitgrößten Militärhafen Frankreichs.

Brest
Brest
Brest
Brest – Château 

Über das Hafenbecken von Brest verbindet eine Seilbahn die beiden Ufer, leider war sie bei meinem Besuch vor einigen Jahren wegen Reparaturarbeiten außer Betrieb. Heute fährt die Seilbahn und ich will mir den Spaß gönnen, ein paar Mal hin und her zu fahren. Preisbewusst kaufe ich mir am Fahrkartenautomat gleich eine Tageskarte. Ich steige in die Kabine, die Türen schließen sich … die Türen öffnen sich wieder … und eine freundliche Stimme verkündet aus den Lautsprechern: “Mesdames et Messieurs. Leider hat die Bahn einen Defekt, der Betrieb ist für heute eingestellt!” Und da stehe ich nun mit meiner Tageskarte. Schade. Wäre bestimmt “cool” gewesen.

Brest

Schließlich hat Brest doch noch eine Attraktion zu bieten: Océanopolis, die größte touristische Einrichtung der Bretagne. Es ist nicht nur ein mehrere Millionen Liter fassendes Schauaquarium, sondern es beherbergt auch ein wissenschaftliches Ozeaninstitut. Der Eintritt ist nicht ganz billig, aber für Aquaristik- und Naturliebhaber auf jeden Fall einen Besuch wert.

Brest – Océanopolis

Und hier endet meine Reise auf der Route Nationale 12 von Paris nach Brest. Diese Route ist zwar nicht so spektakulär wie die Route Nationale 7 oder die Route Nationale 20, aber die Reise hat sich auf jeden Fall gelohnt. Da es so gut wie keine Reiseführer für diese Straße gibt, habe ich vielleicht ein paar Dinge übersehen. Ich konnte nur meiner alten Landkarte folgen und ich bin durch eine beeindruckende und abwechslungsreiche Landschaft mit schönen Städtchen und liebenswerten Menschen gefahren.

Route Nationale 12 (D712) bei Plounévez-Moëdec

Und am Ende ist man immer ein bisschen wehmütig. Aber vielleicht komme ich wieder. Peut-être à nouveau une autre fois.

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