Von Nantes nach Bordeaux
Die Atlantikküste zwischen Nantes und Bordeaux ist eine der schönsten Regionen Frankreichs. Riesige goldfarbene Dünen, weitläufige dunkle Kiefernwälder, charmante alte Fischerdörfer und weite Sandstrände prägen die Landschaft.
Wir wollen aber nicht nur der Küste folgen, sondern auch die Städte und Dörfer im Landesinneren besuchen. Abseits der üblichen Touristenströme, die vor allem in den Sommermonaten die Badeorte entlang der Strände bevölkern. Unterbrochen wird der Küstenabschnitt durch das gewaltige Mündungsgebiet der Gironde, an deren Ende die sehenswerte Stadt Bordeaux liegt.
Wir beginnen diese Reise nicht dort, wo die Loire in den Atlantik mündet, sondern schon im Landesinneren, in Nantes. Ich bin schon seit ein paar Tagen auf dem Weg hierher. Durch das Burgund und entlang der Loire bin ich gemütlich immer weiter nach Westen gefahren. Die heißen Sommertage scheinen vorbei zu sein, morgens und nachts ist es schon recht kühl, der nahende Herbst kündigt sich an. Meine Frau kommt heute mit dem TGV via Straßburg und Paris nach Nantes. Von Freiburg aus ist das kein Problem, in gut sechs Stunden ist sie da. Endlich sind wir wieder einmal für eine längere Zeit zusammen unterwegs!
Nantes ist nach Bordeaux die größte Stadt der Reise. Fast 300.000 Einwohner zählt die Großstadt an der Loire. Nantes ist sehenswert. Ob die Kathedrale Peter und Paul, die Fachwerkhäuser in der Altstadt oder das Schloss der Herzöge der Bretagne aus dem 15. Jahrhundert, für Nantes nehmen wir uns Zeit. Und Nantes ist eine Studentenstadt. Entlang der Loire und der Erdre gibt es viele bewohnte Hausboote, Studentenkneipen und viel “alternatives Leben”.
Das letzte der unzähligen “Schlösser der Loire” ist das “Château des Ducs de Bretagne” in Nantes. Kurz hinter Nantes mündet die Loire breit und mächtig in den Atlantik.
Wer gerne einkaufen geht, findet in Nantes viele kleine Geschäfte, die zum Stöbern einladen. Eine ganz besondere “Flaniermeile” ist die mondäne Passage Pommeraye. Sie ist eine der eindrucksvollsten und schönsten Passagen Europas. Die Pariser Passagen waren das Vorbild für die im 19. Jahrhundert errichtete Eisenkonstruktion mit Glasdächern und der ersten Gasbeleuchtung der Stadt.
Auf den Loire-Inseln gibt es in Nantes einen ganz besonderen Ort zu entdecken: “Les Machines de l’île”. Bis zu 12 Meter hohe Tiere aus Holz und Stahl werden hier mechanisch in Szene gesetzt. Wer will, kann sogar auf ihnen reiten. Alles ein bisschen skurril, aber sehr interessant anzusehen. Und für “Technikfans” auf jeden Fall einen Besuch wert.
Die Loire-Brücke von Saint-Nazaire überspannt in einem eleganten Bogen die Loire-Mündung. Sie ist mit einer Länge von 3 Kilometern eine der größten Hängebrücken Europas. Es macht Spaß, auf der mautfreien Brücke zunächst die steile Rampe hinaufzufahren, um dann auf der Südseite in einer langen Schleife wieder hinunter.
Wir folgen der Küste, die von bizarren Felsen, weiten Stränden und idyllischen Buchten geprägt ist. Kleine Küstenorte laden zum Verweilen und zum Flanieren ein. Vor nicht allzu langer Zeit gehörte diese Region noch zur Bretagne (Nantes war einst deren Hauptstadt). Überall findet man noch bretonische Einflüsse, zum Beispiel die köstlichen bretonischen Crêpes.
Wir wollen auf die Insel Noirmoutier, eine der vorgelagerten Inseln, die mit dem Wohnmobil über eine Brücke leicht zu erreichen ist. Egal wo ich an den Atlantik komme, es ist immer Ebbe! Nur jetzt nicht! Denn wir wollen über die “Passage du Gois”, ein Teilstück der ehemaligen Nationalstraße 148, auf die Insel übersetzen. Aber es ist Flut und die Straße steht unter Wasser. Also müssen wir die Brücke benutzen, die erst seit 1971(!) auf die Insel führt.
Die “Passage du Gois” ist ein etwa 4 Kilometer langer Damm, der die Insel Noirmoutier mit dem Festland verbindet. Aber nur bei Ebbe. Bei Flut wird die Straße vollständig vom Meer überspült. Bei Ebbe bleibt ein Zeitfenster von 3 Stunden, in dem der Damm genutzt werden kann. Einige Türme dienen als Zufluchtsort, falls jemand von der Flut überrascht wird. Und so manches Auto ist schon in den Fluten verschwunden. Die Durchfahrt wäre für uns (nicht zum ersten Mal) ein außergewöhnliches Erlebnis gewesen. Schade!
Bei Ebbe stehen Heerscharen von Franzosen mit Schaufeln, Rechen und Eimern im Schlick neben der Straße, in dicken Gummistiefeln oder barfuß, buddeln und sammeln allerlei Schnecken, Muscheln und Würmer. Alles soll sehr gut schmecken. Na ja!
Auf einem Stellplatz komme ich in den zweifelhaften Genuss, dieses Meeresgetier zu probieren. Am Parkautomaten komme ich mit einer Frau ins Gespräch, die zusammen mit ihrem Mann ebenfalls mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Zufällig kommen wir auf die französische Küche zu sprechen. Und das ist ihr Stichwort!
Sie erzählt mir, dass ihr Mann Schnecken gesammelt hat. Und gekocht. Aber ganz falsch, denn er hat sie nicht, wie es sich gehört, in heißes Wasser geworfen, sondern in kaltem Wasser langsam zum Kochen gebracht. So hatten die Schnecken Zeit, sich tief in ihr Schneckenhaus zurückzuziehen. Und jetzt ist es schwierig, sie wieder herauszubekommen, um sie zu genießen. Und ich soll sie unbedingt probieren! Meine Frau zieht sich diskret zurück und überlässt mich dem kulinarischen Experiment. Mit einem langen Zahnstocher versucht Madame, die Schnecken aus ihren Häuschen zu popeln. Das gelingt aber nur sehr unbefriedigend. Ich bin schon froh, dem Festmahl entkommen zu sein, als sie eine geniale Idee hat. Kurzerhand holt sie einen Nussknacker aus dem Wohnmobil, knack, knack, die Schnecken sind geknackt und ich komme aus der Nummer nicht mehr raus. Na denn … Ich hätte jetzt lieber einen Schwäbischen Wurstsalat!
Der Hauptort der Insel, Noirmoutier-en-île, ist ein kleiner Ort, aber der Hauptanziehungspunkt für Touristen. Viele kleine Geschäfte, Bistros und Cafés machen einen Bummel durch den Ort angenehm und kurzweilig.
Auffallend sind die ausgedehnten Salzgärten auf der Insel. Benediktinermönche verwandelten die Sümpfe der Insel in Salzgärten, um das “weiße Gold” zu gewinnen. Teilweise als Speisesalz, teilweise für die industrielle Weiterverwendung, z.B. als Streusalz. Und natürlich nehmen wir ein Päckchen “Fleur de Sel” mit nach Hause.
Der Tourismus hat Les Sables-d’Olonne fest im Griff. Das merken wir, als wir versuchen, einen Parkplatz für unser Wohnmobil zu finden. Selbst am Stadtrand ist alles hoffnungslos zugeparkt. Also auf zum Park&Ride-Platz. Eine Höhenbeschränkung lässt uns die Idee, mit dem Bus in die Stadt zu fahren, schnell wieder verwerfen. Also wieder am Hafen entlang … und tatsächlich, jemand parkt aus und wir haben unsere 2 benötigten Parkplatzlängen ergattert.
Wir beginnen unseren Rundgang im Viertel La Chaume mit seinen alten Fischerhäusern und dem Priorat Saint-Nicolas. Ein Bummel durch die engen Gassen mit den schmucken Häusern lohnt sich. Wir lassen uns Zeit und beobachten das Treiben von einem der vielen Straßencafés aus.
Dann geht es mit der Fähre auf die andere Seite des Hafens. Hier liegt der 3 km lange Sandstrand von Les Sables-d’Olonne mit zahlreichen Hotels für die unzähligen Touristen. Eine Besonderheit ist die “Muschelstraße I’Île Penotte”. Die Häuserwände der kleinen Straße sind mit großen Mosaiken aus Muscheln geschmückt. Eigentlich ganz hübsch anzusehen, aber auch ein bisschen kitschig.
Wir fahren ins Landesinnere zu den Abteien der Vendée und des Marais Poitevin. In dieser Region gibt es eine Vielzahl sehr gut erhaltener alter Abteien und Klöster zu besichtigen.
Die romanische Abtei Saint-Pierre de Maillezais steht an der Stelle eine ehemaligen Festungsanlage. Nach der Französischen Revolution diente die Kirche und das Kloster als Steinbruch und Baumaterial für die umliegenden Dörfer. Heute ist es ein wunderschöner idyllischer Ort am Ufer der Autise.
Wir genießen es, den Ort zu erkunden. Wir sind früh am Morgen hier, außer uns ist kaum jemand da. Die Ruhe ist wunderbar.
Der Klosterkomplex von Nieul-sur-l’Autise ist seit der Zeit der Religionskriege fast unversehrt geblieben. Nur wenige Touristen verirren sich hierher, obwohl die Kirche und der Kreuzgang einen Besuch wert sind.
Der regionale Naturpark Marais Poitevin, ein bedeutendes Feuchtgebiet, wurde mit dem Prädikat “Grand Site de France” ausgezeichnet. Wegen der vielen Kanäle, die sich durch die unberührte Natur schlängeln, und der zahlreichen Brücken wird die Gegend auch “Venise Verte”, das grüne Venedig genannt. Große Teile des Gebietes sind nur im Rahmen von Führungen zugänglich, um das sensible Schutzgebiet für zahlreiche, zum Teil bedrohte Tierarten zu erhalten.
Dennoch kann man von vielen kleinen Anlegestellen in den Dörfern Bootstouren unternehmen. Man kann entweder ein Boot mieten oder sich von einem einheimischen Bootsführer begleiten lassen. Entlang der Kanäle kann man auch wunderbar wandern oder Rad fahren.
Der bekannteste Ort des Marais Poitevin ist Coulon, das touristische Zentrum der Region. Im “Maison du Marais Poitevin” befindet sich das gleichnamige, sehr sehenswerte Ecomusée. Hier werden die Besonderheiten des Marais Poitevin sehr anschaulich erklärt.
Vom Marais Poitevin geht es zurück an die Küste. La Rochelle wartet. La Rochelle ist eine äußerst sehenswerte Universitätsstadt. Und auch die Fischerei spielt eine entscheidende Hauptrolle. Nirgendwo gibt es frischeren Fisch als in den Restaurants der Stadt. Rund um den historischen Hafen reihen sich Cafés und Restaurants aneinander. Eine Stadt, die einen Besuch wert ist.
Wenn man es denn ins Zentrum schafft. Wie in allen französischen Küsten- und Hafenstädten sind Parkplätze Mangelware. Was wir überhaupt nicht verstehen können, ist, dass die Park&Ride-Plätze ausnahmslos mit Höhenbeschränkungen versehen sind. Was für ein Unsinn. Auf den riesigen Flächen sind viele Plätze frei, wir kurven durch die Stadt, behindern den Berufsverkehr und finden am Ende doch keinen Parkplatz.
Also fahren wir weit außerhalb des Stadtzentrums auf einen Parkplatz am Straßenrand und lassen uns von “Uber” ins Zentrum und wieder zurück zum Wohnmobil bringen. Das klappt wunderbar und kostet nicht mal so viel mehr wie das Parken im Zentrum. Und ist sehr bequem!
Wir bummeln lange durch den alten Hafen, bestaunen die Türme, die im Mittelalter die Hafeneinfahrt bewachten, schlendern durch die Altstadt mit ihren mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Wir bestaunen die Kathedrale Saint-Louis und die bunt bemalten Holzhäuser direkt am Yachthafen. Dazwischen Cafés und Restaurants mit Blick auf die Boote im Hafenbecken. Eine wirklich tolle Stadt!
Wer Zeit hat und sich für Aquaristik interessiert: Das Aquarium von La Rochelle ist einen Besuch wert. Im Stadtzentrum, gegenüber dem alten Hafen, befindet sich eines der größten Aquarien Europas. Der Eintritt ist nicht ganz billig, aber für Fisch- und Korallenliebhaber ein Muss!
Nach einem anstrengenden, aber sehr interessanten Besichtigungstag verlassen wir La Rochelle und fahren an der Küste entlang in Richtung Fouras. Der Tag in La Rochelle war eine wunderbare Zeit zum Bummeln und um sich den Luxus des Nichtstuns zu gönnen.
In Fouras erwartet uns ein beeindruckendes UNESCO-Weltkulturerbe: das Fort Fouras. Es überrascht nicht, dass dieses Fort von Vauban erbaut und befestigt wurde. Die ursprüngliche Festung geht jedoch auf die Kämpfe der Franzosen gegen die Wikinger zurück.
Fouras ist ein sehr charmantes Städtchen, das früher sogar ein bekannter Badeort der späten “Belle Epoque” war. In der Markthalle zeugen einige alte Fotos von dieser für das Städtchen wichtigen Zeit. Das Baden im Meer wurde immer beliebter und so konnte auch Fouras von diesem “Trend” profitieren.
Bei der Ile d’Oléron befindet sich das größte Austernbecken Europas. In den Austernbänken werden ab September junge Austern gezüchtet. Die Delikatesse ist hier sehr preiswert. Die guten Sorten kosten ab einem Euro das Stück, die größeren zwei bis drei Euro. Und sie sollen sehr gut schmecken …
Nur 18 Meter über dem Meeresspiegel liegt der höchste Punkt der Île Madame. Auf der Insel soll es einen wunderbar einsamen und abgelegenen Stellplatz geben. Aber … keine Brücke führt auf die Insel. Es gibt nur eine Passage durch das Watt, die aber nur bei Ebbe passierbar ist, die “Passe aux Bœufs”, die Ochsenfurt. Als wir ankommen, ist der niedrigste Wasserstand gerade überschritten, die Flut setzt ein. Für uns ist die Durchfahrt leider nicht mehr möglich.
Wie gefährlich solche Übergänge sein können, erleben wir in diesem Moment hautnah. Ich schnappe mir den Fotoapparat, um ein paar Bilder vom Übergang zu machen. Teile des Übergangs sind bereits mit Wasser bedeckt. Ich bemerke, dass Menschen unterwegs sind, ein Auto rast auf den Übergang zu und fährt so weit wie möglich auf den noch trockenen Teil. Jetzt sehe ich den Grund für die Aufregung: Ein Hund ist im Wasser und paddelt wie verrückt, offensichtlich kann er nicht mehr stehen. Und durch die Wellen hat er wohl die Orientierung verloren. Ständig schwimmt er hin und her und weiß nicht wohin. Mal Richtung Insel, mal Richtung Land. Die Rufe der Menschen scheint er nicht zu hören. Entweder ist er völlig verwirrt oder es ist zu laut in der Brandung. Was tun? Wie ruft man einen Hund … man pfeift! Also pfeife ein paar Mal laut durch die Finger. Der Hund reagiert! Ich pfeife weiter, und tatsächlich schwimmt er jetzt in meine Richtung. An Land ist er völlig kopflos, übersieht seine Menschen, rennt an ihnen vorbei und ich kann ihn gerade noch stoppen und festhalten, bevor er völlig hysterisch das Weite sucht. Puh, das war knapp. Es sind noch keine 5 Minuten vergangen, da flitzt er noch spielerisch durch die Passage und kann plötzlich nicht mehr stehen. Es ist faszinierend, wie schnell die Flut durch die Bucht kommt.
Der Hundebesitzer umarmt mich voller Dankbarkeit, Madame bricht in Tränen aus. Wie schön!
Auf der Insel steht ein mächtiges Kreuz aus Kieselsteinen, das “Croix aux Galets”. Es erinnert an Hunderte von Priestern, die hier während der Französischen Revolution gefangen gehalten wurden und starben.
In Port-des-Barques eröffnet sich der Blick auf die Inseln Madame, Aix und Oléron sowie auf das Seebad Fouras mit dem Fort Vauban.
Die Insel Oléron, nach Korsika die zweitgrößte Insel Frankreichs, ist über das imposante Viaduc d’Oléron zu erreichen. Die Brücke ist fast drei Kilometer lang. Von hier aus sind es 34 Kilometer bis zur Spitze der Insel beim Leuchtturm “Phare de Chassiron”.
Wir wollen uns die hübsche Insel mit den alten Fischerhäuschen und den bunten Fensterläden wieder einmal anschauen. Eine Rundfahrt um die Insel bis zum Leuchtturm und zurück zum Festland machen. Wir starten in Le Château d’Oléron, besuchen die Zitadelle auf den Resten einer mittelalterlichen Burg und den hübschen kleinen Hafen. Und natürlich, wenn ich komme … ist Ebbe! Das Meer hat sich weit zurückgezogen, ein Spaziergang im Schlick, auf den Steinen und in den Tümpeln bringt so manches Meeresgetier zum Vorschein. Wenn sich nicht schon die Vögel daran gütlich getan haben. Vorbei am Leuchtturm an der Nordspitze der Insel und zurück über La Cotinière, dem einzigen bedeutenden Fischereihafen der Insel. Nach einem Besuch von Saint-Trojan les-Bains und ein paar Tage später geht es über das Viadukt zurück auf das Festland.
Wir beschließen, am Ostufer der Gironde Richtung Bordeaux zu fahren. Eine Fährüberfahrt in Royan wäre zwar auch reizvoll gewesen, aber wir wollen noch ein paar schöne Städtchen an der Gironde sehen. Meschers-sur-Gironde muss leider ausfallen. Ein Radrennen versperrt uns den Weg in den Ort. Schade, denn wir hätten uns gerne die Höhlenwohnungen und den schönen Fischerhafen angesehen.
Also weiter nach Talmont-sur-Gironde. Ein hübsches Dörfchen mit dem Prädikat “Les Plus Beaux Villages de France”. Ein Verein, der gegründet wurde, um den Tourismus in kleinen ländlichen Gemeinden zu fördern. Und über Besuchermangel kann sich der Ort wahrlich nicht beklagen. Das Dorf präsentiert sich so, wie es den Statuten des Vereins entspricht. Keine Fassadenwerbung, keine Straßenplakate, alles viel dezenter als in anderen Touristenhochburgen.
Die romanische Pfarrkirche Ste-Radegonde ist die Hauptsehenswürdigkeit von Talmont. Sie steht hoch auf einem Felsen über der Gironde. Eine der Routen des französischen Jakobsweges führte direkt nach Talmont und wurde so für viele Pilger zu einer wichtigen Etappe auf dem Weg nach Santiago de Compostela.
In der schönen kleinen Kirche findet eine Trauung statt. Ein wunderschöner Rahmen. Leider kommen viele Hochzeitsgäste zu spät, weil die Straßen wegen des Radrennens gesperrt sind. Aber Hauptsache, das Brautpaar und der Pfarrer sind da!
Blaye-sur-Gironde ist ein weiterer Höhepunkt, bevor wir Bordeaux erreichen. Eigentlich eine kleine Stadt an der Gironde, aber mit einer gewaltigen Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert.
Weiter geht es entlang der Gironde, Bordeaux ruft! Durch ausgedehnte Weinberge führt eine kleine Straße nach Süden. Längst haben wir das weltberühmte Weinanbaugebiet von Bordeaux erreicht. Entlang der Gironde und über die mächtige Dordogne-Brücke ist es nicht mehr weit. Bordeaux ist einer der Höhepunkte unserer Reise. Eine bemerkenswert schöne Großstadt.